Fellpflege

Ich habe nur wenig über die Fellpflege im Internet gefunden. Deshalb möchte ich hier einige Tipps aus eigener Erfahrung und natürlich auch aus Gesprächen mit anderen Briardbesitzern weitergeben. Einiges kann man sich natürlich anlesen, viel muss man ausprobieren und richtiges (nicht immer preiswertes, dafür aber lange Jahre haltendes, qualitativ hochwertiges) „Handwerkszeug“ finde ich sehr wichtig und hilfreich.

Nichts ist frustrierender, von einer großen Verletzungsgefahr einmal ganz abgesehen, für Mensch und Briard, als ein Kamm, bei dem sich die Zinken verbiegen oder gar ausbrechen.

Beim jungen Briard ist die Fellpflege extrem wichtig. Nicht etwa weil es das Fell schon nötig hätte, sondern um ihn an die Prozedur und die verschiedenen Gegenstände zu gewöhnen. Nicht nur Kamm und Bürste gehören dazu, sondern auch Schere, Ohrenpflegemittel, bei Bedarf Entfilzungsspray und zumindest in den Frühjahr- und Sommermonaten ein Zeckenmittel.

Wie im Alltag soll der junge Briard auch bei der Pflege all das lernen, was später für ihn zum Leben dazugehört. Man sollte ihm mit viel Geduld und Ruhe eins nach dem Andern beibringen.

 

Ein gepflegtes Briardfell ist wunderschön!

Wer es nicht mag, seinem Briard das Fell zu pflegen, ist mit einer Kurzhaarrasse besser beraten!

 

Ich pflege meine Briardhündin vor Ausstellungen auf dem Tisch, darauf kommt eine Hundedecke die rutschfest ist. Am Anfang habe ich einige Leckerli auf den Tisch gelegt, um sie an den Tisch zu gewöhnen. Im „Alltagsgebrauch“ kämme ich allerdings auf dem Fußboden. Dazu liegt sie entspannt auf einer Decke auf der Seite oder steht still vor mir. Das Stehen geht natürlich erst wenn sie „gechillt“ und trainiert ist und mit einer gewissen eigenen Gelenkigkeit.

Beim Briard von 4-6 Monaten ist das Fell schon einige Zentimeter lang. Es bilden sich bestimmt auch schon die ersten kleinen Filzknoten. Diese sind im Anfangsstadium sehr gut mit den Fingern auseinander zu zupfen, aber – es ist wichtig, dass nun mindestens 1x pro Woche gekämmt wird, auch, damit er sich daran gewöhnt. Ganz wichtig ist dabei, bis auf die Haut zu kämmen und nicht nur die oberen Haarschichten zu erwischen.

Später, je nach Fellentwicklung und -beschaffenheit, reicht alle 1-2 Wochen. Ich kombiniere die Fellpflege mit intensiven Schmuseeinheiten. Auch ein Leckerli zwischendurch ist erlaubt!

 

Ihr Welpe ist bei der Abgabe bereits mit der Bürste vertraut, - es sollte eine Naturhaar oder weiche Drahtbürste sein, diese braucht man aber nur in den ersten paar Monaten intensiv, später kommen vor allem Kämme, wenn man mag auch mit rotierenden Zinken, und Bürsten mit langen festen Metallborsten zum Einsatz. Vorsicht ist sowohl bei zu feinzahnigem Kamm als auch bei zu weichen Bürste geboten, diese können das erwünschte harte Haar beim Briard ausreißen. Mit dem feinen Kamm halte ich persönlich hauptsächlich das Fell auf und unter den Ohren sauber. Auch den Bart des Briard sollte man nicht vergessen zu pflegen, ansonsten hat man sehr schnell harte Haarklumpen mit Fressensresten und anderen „Einlagen“.

Um die Schnauze und die Pfoten sind die meisten Briards sehr empfindlich und es bedarf einiger Geduld, Vertrauen und Übung, bis es gut klappt.

Ein müder - zufriedener Briard, hält besser still! Wenn mal richtig fest gezupft werden muss, macht man danach am besten eine kurze Streichelpause und fährt erst kurze Zeit später mit kämmen fort, damit der Briard sich wieder richtig gut entspannen kann.

Die Fellpflege wird beim jungen Briard ca. 15-30 Minuten dauern, das sollte es auch, denn der Hund muss sich ja daran gewöhnen, später eine gute Stunde still zu halten. Wie lange es dauert, kommt natürlich auch auf die eigene Vorgehensweise an. Ein System ist immer gut.

Mit dem Fellwechsel vom Baby zum erwachsenen Briard, sowie im Frühling und Herbst oder auch in der Badesaison, ist mit höherem Aufwand zu rechnen.

 

Niemals sollte man aufhören, wenn der Briard quengelt oder einfach nicht will. Es soll nie ein: … „Heute mag mein Briard eben nicht“…. geben.